Bettina Barkhoven im Interview

Hintergrund: © Peter H | Pixabay

Vor einiger Zeit durfte ich die Autorin Bettina Barkhoven interviewen. Wir haben uns vor allem über Bücher unterhalten und sie hat mir einen kleinen Einblick in Ihr Schaffen gewährt. Du kennst Bettina noch nicht?? Dann kannst du das jetzt ändern! Viel Spaß!

Tris: Erst einmal vielen Dank, Bettina, dass du dir die Zeit nimmst und wir ein Interview führen können. Magst du dich kurz vorstellen?

Bettina: Ich bin Bettina aus Bochum (geboren in Essen), verheiratet, mein Mann und ich haben ein fast 200 Jahre altes Bruchsteinhaus mit großem Garten. Wir halten Schafe, Kaninchen und Hunde (hoffentlich bald auch wieder Katzen), natürlich alle nur zum Liebhaben.
Ich bin Jg. 69, Lehrerin, habe Ende der Achtziger bis Anfang der Neunziger viel geschrieben, dann komplett aufgehört (mit einer kurzen aktiven Phase 2011) und erst 2019 wieder angefangen. Wir leben beide vegan und ich würde sagen, wir haben uns mit unserem Häuschen und den Tieren unseren Traum erfüllt, ein bisschen (wenn auch nicht total) alternativ zu leben.
Joa, das wär’s erst mal, was mir spontan einfällt.

Tris: Das klingt nach einem erfüllten und wunderbaren Leben. Warum hattest du mit dem Schreiben aufgehört? Gab es einen bestimmten Grund?

Bettina: Auf der einen Seite ist das Leben erfüllt, auf der anderen Seite bin ich schnell frustriert und voller Selbstzweifel. Damals habe ich im Wesentlichen aufgehört, weil ich dachte, dass es niemand lesen will, denn damals war ich wirklich die weit und breit einzige Frau, die einen „schwulen Roman“ schrieb. Dass es mittlerweile eine riesige Szene für Gay Romances gab, habe ich erst 2019/20 festgestellt. Wobei mir Romance als Gattung auch eher fremd ist.
Jedenfalls habe ich damals gedacht, ich finde eh niemals einen Verlag und irgendwie war vielleicht auch die Luft raus. Keine Ahnung mehr, was der genaue Beweggrund war. Das Feedback damals war eigentlich gut.

Tris: Du hast dich dann doch entschlossen, weiter Bücher zu schreiben. Gibt es etwas, dass dir in deinen Geschichten wichtig ist und du gerne vermitteln willst, oder fliegen dir die Ideen zu deinen Romanen quasi zu?

Bettina: Damals sind sie mir zugeflogen bzw. bei Kurzgeschichten funktioniert das meist heute noch. Ich weiß nicht, ob ich was vermitteln will. Ausschlaggebend, wieder anzufangen, waren Bücher von Jaap Robben und Marieke Lucas Rijneveld (und weitere niederländische Autor:innen), bei denen ich gedacht hab: „Ach, da schreiben doch noch mehr Leute über so kaputte Typen, wie ich das mache.“ (lacht)
Ich finde es spannend und auch für mich wichtig, Grenzen zwischen „Normalität“ und „Ausnahmezustand“ auszuloten. „Normale“ und „lebenstüchtige“ Leute interessieren mich nur am Rande. Nein, das stimmt nicht so ganz: Bei Kurzgeschichten kann ich auch mal ein bisschen „lieblicher“ werden. Aber ganz ohne Probleme, besondere Situationen usw. geht es natürlich nie. Aber das gilt natürlich auch für alle Schreibenden.
Oh, und irgendwie ist es mir auch immer wichtig, dass verzweifelte oder einsame Leute an Menschen geraten, die ihnen einen Weg aus ihrem „Schlamassel“ weisen oder so. Was mich auch echt interessiert, ist, ob jemand aus seiner Haut kann, über sich hinauswachsen kann. Und auch, ob man überhaupt aus seiner Haut kann. Kann man sich ändern, weil man es will, oder geht das nur, wenn … wie soll ich sagen? … wenn es einem überhaupt möglich ist und man es schafft, sich zu ändern. So was finde ich ungeheuer spannend.

Tris: Ich mag ja die „kaputten Typen“ viel lieber, als die „normalen“, da mir diese zu langweilig sind. Die „Kaputten“ sind meist interessant, haben eine Geschichte zu erzählen und sind auch charakterlich einfach spannender. Man muss sich bei ihnen selbst hinterfragen. Wie gehst du beim Schreiben vor? Steht das Thema beziehungsweise das Problem schon vorher fest oder entwickelt sich dieses gemeinsam mit deinem Protagonisten bzw. deiner Protagonistin?

Bettina: Was Romane angeht, kann ich ja nur von dem einen Roman sprechen. Die anderen Ideen sind noch sehr grob, wobei es da einfach auch äußere Bedingungen gibt, die den Figuren das Leben schwer machen. Bei den Kurzgeschichten ist es meist so, dass ich eine vage Idee habe, und dann fügt sich das meiste einfach beim Schreiben.
Bei Marko war es so, dass er war, wie ich irgendwie gerne gewesen wäre und dann irgendwie auch froh war, nicht so zu sein. Er hat viel von mir und viel von dem, wie ich gerne wäre. Und auch viel von dem, was ich mir manchmal vorgestellt habe: Wie wäre ich, wenn ich einfach immer sofort all das mache, was mir in den Sinn kommt, alles probiere, was mir meine Vernunft verbietet, einfach ohne Impulskontrolle drauflos lebe. Und das hat mir dann die ganze Geschichte „diktiert“.
Wenn ich schreibe, bin ich oft auch ganz die Figur. Dann stehe ich als die Figur an der Supermarktkasse oder sehe einen Spaziergang durch deren Augen.

Tris: Das klingt spannend, denn so hältst du dir alle Möglichkeiten in deinen Geschichten offen und sie können sich entwickeln. Das ist cool. Man könnte also sagen, dass Marko ein Charakter ist, der dir sehr nahe ist. Wie war es bei Penny? Hat auch er eine reale Vorlage oder entsprang er deiner Fantasie?

Bettina: Er hatte schon was von einem „Idealtypen“ – also eigentlich beide. Das waren für mich in den Neunzigern „optimal hübsche Typen“. Ich hätte z. B. auch gerne Dreadlocks (wie man sie damals noch ganz ohne Bedenken nannte) gehabt, konnte mich nur nie so richtig dazu durchringen.
Und irgendwie wollte ich auch (für die damalige Zeit) untypische schwule Männer schreiben. Gefühlt hörten alle Bronski Beat, Erasure, Pet Shop Boys (mein erster Testleser hat mir das auch entschieden bestätigt), niemand hatte lange Haare und/oder spielte Fußball. Ich kannte eine ganze Menge schwule Männer, die alle das komplette Gegenteil von den beiden waren. Mein Kumpel, der eben der Testleser war, amüsierte sich auch immer darüber, dass er die beiden total nett, aber GÄNZLICH unattraktiv fand. (lacht) Er hatte aber einen guten Freund, der lange Haare hatte und Rock hörte, der meinte damals, das wäre schon immer eine Herausforderung mit der Musik beim Weggehen. Entweder konnte er Typen treffen oder gescheite Musik hören. So getrennt waren die Szenen damals …
Oh, und bei uns in der Nachbarschaft in Essen war das Skatehouse. Da parkte oft ein Opel Kadett, den ein ganz entzückender Typ mit langen blonden Haaren fuhr. Daher kam definitiv die Idee für das Auto, das Penny fährt (lacht verschämt).

Tris: Dann kann man quasi sagen, dass alles in deinen Büchern irgendwie ein reales Vorbild hatte. Das ist cool und macht alles realer. Kannst du ein wenig mehr über deine Dilogie „Der Fuckepott“ verraten? Worum geht es und was war dir wichtig bei den Büchern?

Bettina: Na ja, irgendwie schon real in dem Sinne, dass ich nicht gerne über Dinge schreibe, mit denen ich gar nichts zu tun habe (Fantasy fällt da z. B. mehr oder weniger flach, auch wenn ich zwei Märchen geschrieben habe).
Joa, also, Der Fuckepott geht im Wesentlichen über Marko, den oben erwähnten „kaputten“ Typen, 23, eine sehr ambivalente Figur. Viele mögen ihn nicht, denn er ist auf den ersten Blick schwach, egozentrisch, verlogen, passiv, verklemmt und macht nichts aus sich. Er trifft auf Penny, der auf den ersten Blick das komplette Gegenteil ist. Sie verbindet aber, dass sie typische Vertreter der alternativen Szene in den Neunzigern sind und einfach sofort einen Draht zueinander haben. Es war die Zeit von Grunge, in der sich viele ursprünglich „getrennte“ Szenen überschnitten, z. B. die Punk- und Metal-Szene. Das gilt dann auch für die beiden.
Penny ist auch derjenige, dem Marko sich öffnen kann, denn er schleppt einige Probleme und belastenden Erinnerungen mit sich herum. Es geht tatsächlich schon um „Sex and Drugs and Rock ’n’ Roll“, aber auch um Katzen, Familie, Freundschaften und und und.
Ich glaube, diese unbeirrten Freunde, die sich nicht abwimmeln lassen, die erkennen, dass sie gebraucht werden, das fand ich auch schön und wichtig. Dass es eben schon so sein kann, dass jemand ohne Hilfe und Geduld nicht mehr aus seiner Situation herauskommt. Aber dass man auch mal Tacheles reden muss. Nicht immer können alle alles. Milan ist z. B. oft zu geduldig, Penny ist Marko zu nah, Heike ist zu verletzt – Lars ist derjenige, der Marko den Kopf waschen kann (zwinkert).

Tris: Also ich mochte Marko schon, auch wenn ich ihm manchmal gerne den Kopf abgerissen hätte. *lol Ich finde, du hast mir den beiden Büchern etwas sehr Reales und Ungeschöntes geschrieben. Die Geschichten dümpeln nicht langweilig vor sich hin, sondern fordern beim Lesen. Das mochte ich sehr an den Büchern. Wie sehen deine zukünftigen Projekte aus? Hast du schon konkrete Pläne, oder ist alles noch etwas vage?

Bettina: Gerade schaue ich mir die Serie „Rote Erde“ von 1983 an. Sie spielt um die Jahrhundertwende 19. und 20. Jahrhundert. Ende des 19. Jahrhunderts verorte ich nämlich „Ewald“, der manchen vielleicht aus meinem Ruhrgebiets-Märchen „Der Geist der Zeche“ vertraut ist. Es geht zwar nur um die Rahmenhandlung, aber ich will schon immer auch authentisch schreiben – und irgendwie ist die Beschäftigung mit dieser recht frühen Phase des Ruhrbergbaus auch inspirierend für mich.
Ich habe noch ein paar Romanprojekte, die liegen aber aus Zeitmangel auf Eis. Die sind nämlich zum Teil auch sehr Recherche-intensiv.

Tris: Dann wird einer deiner nächsten Romane Ende des 19. Jahrhunderts Anfang des 20. Jahrhunderts im Ruhrgebiet spielen? Das klingt spannend und nicht alltäglich. Gibt es denn Themen, die dich überhaupt nicht reizen und die du nie in deinen Büchern verarbeiten würdest?

Bettina: Nee, nur eine Kurzgeschichte. Sie ist dann in Teil 2 der „Geschichten aus NRW“.
Ach, eigentlich schrecke ich nicht vor Themen zurück, höchstens vor Mühen. Ich habe einen Roman angefangen, der im letzten Jahr des Bosnienkriegs spielt, aber das bedeutet sehr viel Recherche. Und einen, der über einen jungen, schwulen Mann (sprich: Lothar aus dem Fuckepott 2) im Münsterland der Sechzigerjahre spielt. Dazu gibt es noch weniger Infos.
Und ich bin mit der Fortsetzung des Fuckepotts zu, sagen wir mal, 70 Prozent fertig, aber da habe ich mich ein bisschen im Plot „verheddert“ und muss mir erst mal klar darüber werden, wie ich das auflösen will.

Tris: Für mich klingt beides spannend. Vor allem die Geschichte von Lothar. Ich hoffe, dass du diese Bücher schreibst und wir sie dann alle lesen können. Die Sechzigerjahre waren eine sehr interessante Zeit, glaube ich. „Verheddert“ klingt noch nach sehr viel Arbeit, die da auf dich zukommt. Ich bin mir sicher, dass du einen Weg herausfindest und die Geschichte gut abschließen kannst. Neben dem Schreiben wirst du sicher auch selbst lesen. Welche Bücher zählst du denn zu deinen Lieblingsbüchern?

Bettina: Ui, also es gab immer welche, die mich zur richtigen Zeit „erwischt“ haben. Zuerst war es bestimmt „Kathinka aus der Milchbartstraße“ von Clare Lennart, der ich immerhin im Fuckepott 2 ein Denkmal setze. Dann „Der Fänger im Roggen“ von J. D. Salinger, das hat mich total beeinflusst.
Dann „Der andere Schlaf“ von Julien Green, gerade von der Stimmung her, die Bücher von Klaus Mann (besonders „Der fromme Tanz“ und „Der Vulkan“), dann die Bücher von Jaap Robben (noch nicht alle übersetzt, ich hab sie auf Niederländisch gelesen). Aber mindestens genauso haben mich eigentlich Filme (z. B. „Winterschläfer“ und „Der Krieger und die Kaiserin“ von Tom Tykwer) und Musik inspiriert.
Theodor Fontane liebe ich sehr, seine Dialoge, seine Charakterzeichnungen. Oh, und die Metamorphosen von Ovid (schwärmt).

Tris: Ich kenne tatsächlich nur „Der Fänger im Roggen“ (lacht). „Der fromme Tanz“ wollte ich mal lesen, habe es aber noch nicht geschafft. Irgendwann ist er aber „dran“. Gibt es eine bestimmte Tageszeit, zu der du gerne schreibst, oder schreibst du je nach Lust und Laune?

Bettina: Nee, eigentlich einfach nur dann, wenn ich Ideen oder „Impetus“ habe. Dann kann ich auch zu jeder Tages- und Nachtzeit schreiben.

Tris: Das ist natürlich superpraktisch. Wie sieht es mit den Enden deiner Bücher aus? Stehen sie von Anfang an fest oder entstehen sie mit der Geschichte beim Schreiben?

Bettina: Happy End oder versöhnliches/zuversichtliches Ende auf jeden Fall, ansonsten oft eine grobe Idee. Beim Fuckepott 2 hatte ich z. B. den letzten Satz und die Situation, aber wusste lange nicht, wie ich dahinkommen sollte. Meist warte ich ganz entspannt und mach einfach stoisch das, was noch ansteht, und denke dann, dass mir schon irgendwann was einfallen wird. Ist auch eigentlich immer so.

Tris: (lacht) Das ist auch schön. Du kennst dann quasi das Ziel, aber den Weg dorthin noch nicht. Ich bin froh, dass sich dieser dann irgendwann zeigt und du ihn (be-)schreiben kannst. Ich hoffe, das bleibt auch so. Hörst du während des Schreibens Musik, oder brauchst du Ruhe? Gibt es eventuelle sogar bestimmte „Rituale“, die du einhältst, bevor du schreibst?

Bettina: Musik höre ich praktisch nie dabei, denn sie ist mir zu wichtig. Ich kann generell Musik nicht „nebenbei“ hören, also außer z. B. beim Autofahren oder so. Aber ich höre z. B. auf die Texte, dann geht was anderes Sprachliches nicht parallel. Aber Musik hat mich sehr stark inspiriert. Es geht ja viel um Musik und einzelne Songs im Roman.
Auch keine Rituale. Ich schreibe sogar oft, während mein Mann Fernsehen guckt, manchmal gucke ich auch kurz selbst mit. Ich bin da sehr anspruchslos.
Aber ich schreibe auch gern in schöner Umgebung. Als wir z. B. in der Nähe von Leeuwarden in einem wunderschön gelegenen Ferienhäuschen waren, mit Blick auf Kuhweiden und sonst nichts – da machte es besonders viel Spaß.

Tris: Eben weil es um Musik geht, dachte ich, dass du sie vielleicht auch während des Schreibens hörst. Dass du quasi immer und überall schreiben kannst, ist natürlich praktisch. Ich kann mir vorstellen, das es in einer schönen Umgebung noch etwas mehr Spaß macht. Du hast im „Fuckepott“ auch Drogenkonsum thematisiert. Wie sah die Recherche dazu aus? Hast persönlich mit jemandem gesprochen oder eher im Internet nach Informationen gesucht?

Bettina: Eher im Internet gesucht und z. T. von Dingen, die man so gehört hat oder von Leuten, die man kennt/kannte. Ich kannte z. B. mehrere Leute, die Junkies oder irgendwie Mischkonsumenten waren und später ziemlich am Ende waren oder mittlerweile gar nicht mehr leben.
Mich hat das als Teenie auch eher interessiert als mir Angst gemacht, deshalb habe ich alles Infos immer auch „aufgesogen“. Allerdings war ich zu „vernünftig“ (zum Glück), um das selbst auszuprobieren. Mit Codein habe ich tatsächlich eine eigene Erfahrung, ich hatte nämlich als junge Erwachsene oft einen heftigen Husten und irgendwann die Mandeln rausgekriegt. Da habe ich dann (ohne so richtig aufgeklärt worden zu sein) ziemlich starke Codeinpräparate gekriegt. Na ja, und was K****n und Alk angeht, kann ich ebenfalls auf – harmlose – eigene Erfahrungen zurückgreifen.
Marko war also auch in dieser Hinsicht eine Art „Alter Ego“, der (fast) alles selbst ausprobieren „durfte“.

Tris: Ging mir genauso. Die Neugierde war groß, aber die Vernunft größer. Du hast dann also durch Marko deine Neugierde etwas ausleben können. Das ist auch cool. Wie stehst du zu Sad Ends? Gerade im queeren Genre gibt es sie kaum, aber manchmal wären sie realistischer.

Bettina: Ich weiß nicht, ich bin bis zu einem gewissen Grad Romantikerin und würde das nicht fertigbringen zu schreiben. Ich finde manche Sad Ends auch sehr gewollt, so nach dem Motto „das muss jetzt mal sein“. Kennst Du diesen Siebziger-Film „Love Story“? Den fand ich sooooo doof.
Aber natürlich gibt es nicht für jeden ein Happy End in meinem Buch. Wichtig ist mir persönlich aber schon auch eine Art zuversichtliches Ende. Also, dass es irgendwie einen Blick nach vorn gibt, eine Hoffnung oder so. Aber zwei Bücher, die mich sehr beeindruckt haben, hatten ein extrem offenes oder vermutlich eher trauriges Ende. Beide Bücher waren aber keine Liebesromane. Also, passiv kann ich damit leben, aktiv würde ich es wohl nicht wollen. Also im Sinne von selbst eins zu schreiben.

Tris: Ich wurde von einem sehr lieben Menschen einmal als „hoffnungslos romantisch“ bezeichnet, bin also scheinbar auch sehr romantisch veranlagt, liebe aber Sad Ends unendlich. Den Film kenne ich nur dem Titel nach, wobei ich auch mit dem Inhalt ein wenig vertraut bin.

Dann werden also auch deine zukünftigen Bücher eher einen positiven Ausgang haben, nehme ich mal an. Lässt du deine Protagonisten auf dem Weg dorthin trotzdem leiden?

Bettina: Klar, also was heißt „leiden lassen“? Es ist jetzt nicht irgendwie Programm, sondern ich erzähle einfach die Geschichte, die ich erzählen will. Ich mach mir keine Gedanken darüber, was an welcher Stelle kommt oder welche negativen Erlebnisse auf meine Figuren „warten“. In meinen Kurzgeschichten wird z. B. auch eher nicht gelitten (zwinkert). Aber mich interessieren Geschichten sehr, wenn es auch um seelische Abgründe geht. Um starke Selbstzweifel, Verzweiflung und so. Keine Ahnung, warum das so ist. Aber ja, wenn ich diese Romane wirklich mal beenden sollte, wird es für die Figuren definitiv nicht leicht (grinst).

Tris: Seelische Abgründe liebe ich wahnsinnig. Vor allem auch immer die Gründe, die zu diesen geführt haben. Ich mag es einfach, wenn es realistisch ist und da mich die Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichten langweilen, lande ich irgendwie immer bei Büchern, in denen es die Menschen nicht leicht haben. Wie stehst du zu Klischees? Mein Eindruck ist, dass diese gerade in queeren Büchern vermehrt vorkommen.

Bettina: Hm, also ich lese ja wenig bis keine Gay Romance. Oder anders gesagt: Das an Gay Romance, was mir gefällt, halte ich oft (im Gegensatz zu den Autor:innen) nicht dafür. Ich habe letztes Jahr allerdings für die Challenge ein paar „richtige“ Gay Romances gelesenen. Na ja, Klischees bedienen viele Schreibende. Mir hat letztens jemand gesagt, dass „Schwule nicht auf Ehepaar machen und schwuler Sex unverbindlich und ohne Bindungen ist“ und so was. Das sind ja dann auch Klischees, denn ich kenne genug Gegenbeispiele. Ich denke immer erst mal, dass es für fast jedes Klischee auch reale Vorbilder gibt. Schwierig wird es dann, wenn daraus etwas abgeleitet wird wie „Frauen sind so und Männer sind so und schwule Männer sind so und die wollen das und die anderen wollen das“. Also wenn Leute das für bare Münze nehmen oder wenn Schreibende es so darstellen, dass es halt immer so ist. Versteht man, was ich sagen will? (lacht verschämt)
Witzigerweise gibt es oft gerade bei den Romanen, die ich viel zu klischeehaft finde, wieder Leute, die sagen „das ist mal was anderes, das ist ungeschönt und realistisch“. 

Tris: Ich verstehe, was du sagen willst. Klischees sind Dinge dann, wenn sie dazu gemacht werden. Und sie sind nicht auf alle Menschen anwendbar, aber eine breite Masse assoziiert sie mit einer bestimmten Gruppe. Vielleicht liegt die unterschiedliche Wahrnehmung die Klischees betreffend in der persönlichen Erfahrung, die bei jedem Menschen anders sein kann. Zum „Fuckepott“ gibt es zwei Bücher. Hast du vor, der Geschichte weitere Bücher folgen zu lassen, oder ist sie für dich abgeschlossen?

Bettina: Also, es gibt ja eine Fortsetzung in Form eines Episodenromans. Da kommen sieben Protagonist:innen vor: Milan (der eigentlich ursprünglich alleiniger Protagonist sein sollte), Heike, Marko, Penny, Helmut, Inge und Nathalie. Gerade Helmut und Nathalie zu schreiben macht viel Spaß. (lächelt) Aber es tauchen auch viele andere Bekannte aus dem Fuckepott auf, klar, Thomas, Robin, Lars, Lothar, Judith … und noch ein paar Überraschungsgäste (lacht). Ansonsten habe ich auch mal überlegt, so alle 5 oder 10 Jahre wieder Marko und Penny zu besuchen, aber ich bringe es nicht so richtig fertig. Was wären dann die Konflikte? Die Handlung? Bei Soaps und so wird die Handlung immer nur durch Trennungen oder Krankheiten spannend gehalten. Darauf habe ich keine Lust. Ich möchte ja eigentlich, dass die beiden einfach zur Ruhe kommen und ihr Leben leben dürfen (zwinkert).
Aber insgesamt bietet der Kosmos viele Möglichkeiten. Im Episodenroman geht es u. a. um Milans (relativ junge) Tante, die dann wiederum Protagonistin des Bosnienromans wird. Lothar und vielleicht auch Robin kriegen eigene Romane, auch Thomas finde ich eine sehr spannende Figur, über den würde ich eigentlich auch gerne mal was schreiben. Also mehr als die Splattergeschichte, in der er auftaucht. Das war eine meiner ersten Kurzgeschichten 1990 oder 91, und er ist eigentlich die „älteste“ Figur des ganzen Romans.

Tris: Das kann ich verstehen. Vermutlich ist es für eine*n Schreibende*n auch spannender, sich nicht immer denselben Figuren zu widmen, sondern sich anderen zuzuwenden. Dann bleibst du deinen Figuren irgendwie treu, richtig?

Bettina: Dieser Kosmos war für mich auch eine große Motivation, vom Verlag wegzugehen und auch keinen neuen zu suchen. Self Publishing gibt mir die Sicherheit, dass ich diese Romane auch veröffentlichen kann. Sie gehen ja zum Teil auch über Heteros. Also, in jedem Roman tauchen die anderen auch auf. Also außer natürlich, als Lothar jung war, da waren die anderen ja noch nicht auf der Welt. Außer Inge und Helmut (lacht).

Tris: Erklärst du kurz für diejenigen, die deine Bücher nicht kennen, um wen es sich bei den Namen handelt?

Bettina: Also: Milan ist Markos bester Freund, Heike ist Markos Ex-Freundin und sie kommt später mit Milan zusammen (der sie immer schon geliebt hat). Thomas ist Pennys bester Freund. Helmut und Inge sind Markos Eltern und Lothar ein Freund der Familie (er ist in etwa so alt wie Markos Eltern). Er ist der erste schwule Mann, den Marko kannte, als er noch ein Kind war. Aber in erster Linie ist er einfach ein Bekannter, den man halt ab und zu traf. Oh, und Robin war Markos erster Freund zu Teenie-Zeiten. Nathalie habe ich noch vergessen: Sie ist Klassenkameradin von Marko, sie war seine erste Freundin und auch sie war nachher mal sehr kurz mit Milan zusammen.

Tris: Dann bleibt keine deine Figuren ohne eigene Geschichte. Das mag ich. In einigen Büchern werden gerade die Nebencharaktere eher nicht so sehr ausgebaut, dass sie ein Eigenleben entwickeln, und manche bleiben dadurch eher etwas blass. Wenn du aber jeder Figur Aufmerksamkeit widmest, ist das schon sehr cool. Hast du dir Notizen dazu gemacht, um nichts durcheinanderzubringen, oder ist das alles in deinem Kopf abgespeichert?

Bettina: Alles im Kopf. Ich hab mir nur manchmal Zeitleisten gemacht, damit nichts unlogisch wird.

Tris: Das ist cool. Du hast mit „Adventskalendergirl“ eine lesbische Geschichte geschrieben. Wie kam dir die Idee dazu und magst du gerne etwas über die beiden Frauen erzählen?

Bettina: Ich habe eigentlich ganz spontan die Idee gehabt, eine Adventsgeschichte zu schreiben. Eigentlich finde ich diese Saison-Geschichten gar nicht besonders reizvoll, weder zu lesen noch zu schreiben. Vielleicht war es gerade diese Idee, mal etwas zu schreiben, was in diese Richtung geht und trotzdem „anders“ ist. Ich hab mir auch lange gar keine richtigen Gedanken darüber gemacht, wie die Geschichte weitergeht oder zwischen wem es dann letztendlich funkt. Eigentlich war es mein guter Freund Otis J. Finley, der den Anfang gelesen hat und sich die Geschichte mit zwei Frauen wünschte.

Tris: Ich glaube, gerade weihnachtliche Geschichten werden in der kalten Jahreszeit gerne gelesen. Mir hat dein „Adventskalendergirl“ sehr gut gefallen und ich hätte mir einige Seiten mehr gewünscht. Wird es jetzt neben Geschichten mit schwulen Protagonisten auch immer mal eine Geschichte mit lesbischen Frauen von dir geben?

Bettina: Ich antworte mal eben auf die letzte Frage, weil sie schneller zu beantworten ist. Ich habe ja ein lesbisches Märchen geschrieben und bin generell relativ offen für alles. Ich achte gar nicht so sehr auf Gender, sondern überlege eher, was gerade gut passt und was weniger gut passt. So vom Typ her.

Tris: Das klingt spannend. Dann gibt es vielleicht auch einmal eine Geschichte mit einem transsexuellen Charakter oder einem asexuellen. Würde dich das reizen?

Bettina: Asexuell reizt mich bisher nicht, weil ich mich da irgendwie gar nicht reinversetzen kann. Lesen klar, aber schreiben … fühlt sich für mich nicht so an, als ob das aus meiner Feder eine Bereicherung für die Buchwelt wäre (zwinkert). Transsexualität im engeren Sinne auch nicht. Vielleicht ist mir dafür Gender einfach zu unwichtig. Also mir persönlich. Wie sage ich das jetzt, ohne irgendwie scheiße oder intolerant rüberzukommen?
Also, es geht jetzt nur um mich: Ich habe mit Marko irgendwie auch meine „männliche Seite“ ausgelebt, ich wäre einige Jahre meines jungen Erwachsenendaseins eigentlich lieber ein Mann gewesen. Aber ich hätte nie „körperliche/medizinische“ Konsequenzen daraus gezogen, also eine Angleichung oder so. Einfach, weil ich mir sicher war, dass ich genauso unzufrieden gewesen wäre, wenn ich ein Mann gewesen wäre. Dann hätte ich es vermisst, eine Frau zu sein. Und so geht es mir beim Schreiben auch. Ich glaube, ich kann mich kaum noch in jemanden hereinversetzen, dem Gender so wichtig ist. Also ich kann es nicht, aber ich kann natürlich nachvollziehen, dass andere sich genau das wünschen. Und ich kann extrem schwer über Leute schreiben, die ich nicht irgendwie nachvollziehen kann. Das würde sich für mich nicht richtig anfühlen.
Also „innerlich“ nachvollziehen. Ich kann mir nur ganz schwer ein Thema vornehmen oder eine Figur schreiben, die sich nicht irgendwie auch mit mir deckt. Also außer Markos Eltern natürlich, im Episodenroman (lacht).
Was ich aber noch schreiben wollte: Robin, wenn er denn seinen eigenen Roman kriegt, ist jemand, der sich gendermäßig nicht fassen lässt. Er spielt mit Assoziationen, Klischees und Zuschreibungen. Damit eckt er bei seiner Familie regelmäßig an.

Tris: Klingt nach einem spannenden Charakter. Gibt es in deinen Büchern jemanden, den du selbst nicht magst? Also jemanden, dem du im realen Leben lieber nicht begegnen würdest?

Bettina: Darauf habe ich Markos Eltern ja angelegt. Aber es muss ja niemand so bleiben, wie er*sie ist. Ich muss gerade wirklich überlegen, ob ich so jemanden in einer Geschichte habe. Ich glaube, nicht. Ich habe auch nie so richtige Antagonisten. Patrick vielleicht, der Dealer aus Teil 2. Der ist ein ganz Böser (zwinkert).
Und Robin zu schreiben, ist auch eher schwierig für mich: Er kann gut austeilen, schlecht einstecken, wird manchmal sehr verletzend und ungerecht. Er hat ja schon im Fuckepott Marko ganz gezielt … das würde jetzt spoilern … er kann halt durchaus auch berechnend sein. Aber ich mag ihn trotzdem.

Tris: Manchmal sind es ja auch gerade die Arschlöcher, die spannend sind und trotz allem Sympathien sammeln oder zumindest mehr Emotionen hervorrufen. Möchtest du etwas mehr über Robin verraten, oder würde das spoilern?

Bettina: Also, das, was ich jetzt gerade nicht erzählt habe, würde für Teil 2 spoilern. Er ist launisch und neigt zu Übertreibungen. Ich habe lange überlegt, welchen „Konflikt“ ein Robin-Roman haben könnte. Jetzt denke ich, dass ich ihn gerne als jemanden anlegen würde, der schon mit 15, 16 denkt, dass er nach seiner verlorenen Teenie-Liebe nie mehr jemanden finden wird. Und in seiner Verzweiflung praktisch immer auf der Suche ist und dadurch total verkrampft und unglücklich wird. Und er ist sehr begabt, dadurch auch ein bisschen arrogant. Und er hat eine gleichzeitig überbesorgte und ehrgeizige Mutter und einen Althippie-Vater, der z. B. für seine Neigung zu modischer bis exzentrischer Kleidung gar kein Verständnis hat.

Tris: Oh Goth, der arme Kerl (lacht). Aber das kann sehr spannend sein, weil bei mit ihm sicher immer hofft, dass sich doch alles zum Guten wendet. Mit seinen Eltern hast du Konfliktpotenzial in die Geschichte gebracht, denn sie scheinen in ihrer Art sehr unterschiedlich zu sein. Das wirkt sich doch sicher auch auf Robin aus, oder?

Bettina: Apropos Goth, er ist mehr so ‘n „New Waver“, wie Ende der 80er die Goth-Leute genannt wurden. Es wird also auch ein bisschen ein Ausflug in eine andere Szene mit anderer Musik.
Joah, die Eltern – aber auch Marko, der in seinem Denken noch lange eine wichtige Rolle spielt.

Tris: Musik spielt also wieder eine große Rolle. Das mag ich. Manchmal entdeckt man sich dabei selbst wieder. Und wenn nicht, entdeckt man Neues.

Bettina: Was die Musik angeht: Mich hat Musik ja viel mehr zum Schreiben inspiriert als Bücher. Der Drang, Emotionen und Stimmungen aufzugreifen, die Musik bei mir hervorgerufen hat, war immer sehr groß. Und Musik hat mich auch als Person total geprägt. Deshalb war das quasi unvermeidbar.

Tris: Deine ‚Fuckepott‘-Bücher sind in einer bestimmten Region angesiedelt. Möchtest du gerne etwas darüber erzählen, wie es dazu kam und was diese Region für dich bedeutet?

Bettina: Das hat sich eher zufällig ergeben. Oder sagen wir mal so: Als ich Anfang der Neunziger angefangen habe zu schreiben, war es eigentlich ziemlich normal oder fast schon „hip“, seine Geschichten in Deutschland und in der direkten Umgebung anzusiedeln. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, den Roman woanders spielen zu lassen, weil ich viel zu wenig Ahnung vom Leben dort gehabt hätte. Das mag für andere verlockend sein, für mich war es eher zu kompliziert. Als Studentin fand ich Duisburg sehr cool, weil es noch so richtig Ruhrgebiets-Charme hatte, wenn man es so nennen will. Alte Häuserreihen vor riesigen Stahlwerken, Gasrohre, die parallel zu den Straßen geführt wurden oder in Bögen darüber, es gab noch in allen Ruhrgebietsstädten einzelne Zechen und Kokereien. Das hatte also definitiv was für sich. Marko habe ich dann aber in Bocholt aufwachsen lassen. Das war ursprünglich eine reine Schreibtisch-Entscheidung, aber eigentlich war es eine sehr gute Wahl, denn je mehr ich darüber erfahren habe, desto spannender wurde es für mich. Die alternativeren Leute haben dort viele gute Sachen auf die Beine gestellt. Mittlerweile habe ich da auch einen gewissen „Ruf“. Ein befreundeter Autor hat mal mitbekommen, wie nachgefragt wurde: „Bettina Barkhoven? Ist das nicht die mit dem Lokalkolorit?“ Kann ich gut mit leben. Und es macht mir natürlich auch Spaß.

Tris: Wenn du sagst, dass es Spaß macht, deine Geschichten in dieser Gegend anzusiedeln, kann ich also davon ausgehen, dass du dem Ruhrgebiet treu bleibst?

Bettina: Gerade schreibe ich an einer weiteren „Saison-Geschichte“, die in Essen spielt. Nach dem Adventskalendergirl geht es jetzt um Ostern und ich hoffe, ich habe sie noch rechtzeitig fertig, bevor Ostern vorbei ist.
Sagen wir mal, im Wesentlichen bleibe ich NRW treu, denn das Münsterland, das Bergische Land und so – es gibt genug schöne Stellen und coole Städte, die ich dann auch gut genug kenne, um meine Geschichten dort ansiedeln zu wollen.

Tris: Das kann ich verstehen. Wenn man die Gegend kennt, lässt sich das Buch sicher einfacher schreiben. Worum wird es in deiner Ostergeschichte gehen?

Bettina: Also, gestern habe ich die Handlung dann doch endlich festgezurrt: Ein Typ, der eigentlich nur einen One-Night-Stand wollte, weil er eh nur bei seiner Familie zu Besuch ist, lernt einen netten Typen kennen, mit dem er sich überraschend super versteht. Nach einer aufregenden Nacht muss er aber erst mal seine Nichte bespaßen, denn sie wollen in den großen Park zur Ostereiersuche. Nur dumm, dass der Organisator sie vergessen hat und Bennie, der Protagonist, nun Eier besorgen muss – aber erstens darf seine Nichte nicht erfahren, dass es den Osterhasen gar nicht gibt, und zweitens muss er dazu erst ein seit Jahrzehnten verfeindetes Schwesternpaar … aber ich will ja nicht zu viel verraten. Aber es wird … schräg und romantisch, würde ich sagen (grinst).
Ach so, und der andere Typ ist Parkwärter in diesem Park, das muss natürlich noch erwähnt werden (lacht verschämt).

Tris: Na das klingt doch super!! Kannst oder willst du uns schon den Titel der Geschichte verraten, oder bleibt der geheim bis zur Veröffentlichung?

Bettina: Eventuell Das Osterhasen-Desaster. Oder Osterei-Desaster. Oder Oster-Desaster. Klingt auch gut, oder?

Tris: Klingt auf jeden Fall sehr österlich (grinst).
Vielen Dank an dich, Bettina. Und Euch wünsche ich viel Spaß beim Entdecken von Bettinas Büchern!!