Jay Bélier im Interview

Bilder mit freundlicher Genehmigung zur Verfügung gestellt von ©Jay Bélier

Wie bist du zum Schreiben gekommen, und wie lange schreibst du schon?

Ich schreibe schon sehr lange, anfangs nur für mich im stillen Kämmerlein. Durch meine Arbeit hatte ich keine Zeit mehr, mich dem Schreiben zu widmen. Als ich dann schwer erkrankte, fand ich wieder zurück zum Ursprung und tauchte während meiner langen Behandlungen so in eine völlig fremde Welt ein. Sowie mein Erstling fertig geschrieben war, kam ich zu dem Entschluss, diesen Roman der Öffentlichkeit zu zeigen und so begann mein Weg.

Welche Aspekte sind dir in deinen Büchern wichtig, was willst du vermitteln?

Für mich ist es wichtig, dass ich die Leser in eine andere Welt entführen und ihnen vor allem tolle und spannende Lesestunden bereiten kann. Der Alltag ist so schon stressig genug, da möchte man abends oder nach dem Feierabend entspannen können.

Worüber würdest du gerne einmal schreiben, hast dich bisher aber noch nicht herangetraut?

Ähm… das ist eine sehr gute Frage, da ich immer das schreibe worauf ich Lust habe. Ich greife Themen auf die mich interessieren, von denen ich Ahnung habe oder wenigstens genügend Input.

Welche Autoren liest du selbst gerne und warum?

Da gibt es einige. Akira Arenth zum Beispiel. Durch sie hatte ich endlich den Mut, auch erotische Passagen zu schreiben und dafür bin ich ihnen unendlich dankbar. Immer wieder faszinieren mich die Bücher des Autorenduos enorm. Ich habe die Beiden wirklich ins Herz geschlossen. Dann gibt es noch Tommy Herzsprung, der mich mit „Fight to Love Again“ so sehr in seinen Bann gezogen hat. Mittlerweile ist er zu einem sehr lieben Freund geworden, den ich nicht mehr missen möchte. Auch Tristan Stern, Yuki Stern und Marc Weiherhof sind nicht nur zu Freunden geworden, sondern schenken mir die unterschiedlichsten Lesestunden. Natürlich dürfen Sebastian Fitzek und Steven King nicht fehlen, denn ich liebe die Spannung, die sie schaffen aufzubauen. Sie sind einfach unbestrittene Idole.

Was tust du, wenn du eine Schreibblockade hast?

Das kommt zum Glück nicht oft vor. Aber wenn sich wirklich mal totaler Matsch im Hirn ausbreitet, dann gehe ich in die Natur. Am liebsten sogar in den Wald, denn dort ist außer Vogelzwitschern nichts zu hören. Die Ruhe tut gut und entwirrt sämtliche Gedanken.

Welches deiner Bücher liegt dir am meisten am Herzen?

Ich glaube „Schattenseiten des Ruhms“. Alleine das Thema ging mir sehr nah, zumal ich auch mit einigen Obdachlosen befreundet bin und deren Geschichten mich unendlich bewegten. Zusätzlich wurde das Cover von Kira Yakuza gestaltet. Sie hat Dawson ein Gesicht gegeben und so viel Zeit und Liebe hineingesteckt.

Wie gehst du mit negativen Rezensionen um? Belastet dich diese Kritik, oder versuchst du daraus für die Zukunft zu lernen? Natürlich nur, sofern es sich um konstruktive Kritik handelt.

Negative Rezensionen können gut und schlecht sein. Ich bin froh über konstruktive Kritik. Wenn man mir zum Beispiel sagt wo etwas noch einmal überdacht werden sollte, oder Hilfestellungen gegeben werden, ist es positiv. Aber wenn überhaupt kein weiterer Kommentar stehen würde sondern nur „Das Buch ist scheiße!“, dann würde es an mir nagen. Klar, es ist eine Lesermeinung, aber ich könnte nicht das Geringste damit anfangen.

Was inspiriert dich, zu deinen Plots?

Das kann alles Mögliche sein. Sei es eine erlebte Situation, wenn ich unterwegs bin, oder einfach wenn ich über Dinge nachdenke. Selbst Träume sorgen ab und an für einen Plot. Nur einen Traum werde ich nie in irgendein Werk einfließen lassen. Sicher wollt ihr jetzt wissen welchen? Ich hab mal geträumt, dass ich mit Haien pokern würde. Der eine hatte sogar gehäkelt. Ich weiß bis heute nicht, was mir das sagen sollte?

Was würdest du dir von deinen Lesern wünschen?

Was ich mir wünsche? Oh das ist eine gute Frage. Meine Leser sind perfekt, so wie sie sind. Ich bin jedem Einzelnen so unglaublich dankbar. Ich muss aber auf die Frage antworten, oder? Dann ist meine Antwort einfach. Ich würde mir Feedback wünschen. Ich freue mich über jede Reaktion zu einem meiner Bücher. Es ist so spannend zu sehen, wo jemand lachen musste oder wo wer Tränen vergossen hat. Auch Fanarts freuen mich immer riesig. Ich bin immer wieder total erstaunt, wie viel Kreativität in meinen Lesern steckt. Und für mich ist genau das eine Bestätigung, dass ein Protagonist so richtig ins Herz geschlossen wurde.

Gibt es einen Prota in deinen Büchern, den du ganz besonders liebst oder ganz besonders hasst?

Oh ja, ich liebe Noir. Er ist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Ich mochte es sehr, seine freche Schnute zu schreiben. Ich glaube ihn lieben auch viele meiner Leser.

Gibt es eine bestimmte Zeit, in der du am liebsten schreibst?

Nein, das ist so wie ich die Zeit finde. Mal mittags, oder am Nachmittag. Es kam aber auch schon vor, dass ich erst am Abend die Möglichkeit dazu fand. Ich lege mich da zeitlich nicht fest. Wichtig ist nur der Spaß an der Story.

Wie muss deine Umgebung beschaffen sein, damit du gerne schreibst?

Kuscheldecke, im Hintergrund kann gerne Musik laufen und ansonsten einfach eine chillige Umgebung.

Gibt es etwas, das auf keinen Fall fehlen darf, wenn du schreibst?

Oh ja so einiges. Ich brauche immer Kaffee und was zum Naschen. Am liebsten Mäusespeck. Ich liebe diese Teile. Ohne meine Nervennahrung geht gar nichts.

Schreibst du mehrere Bücher parallel oder lieber eines nach dem anderen?

Mal so mal so würde ich sagen. Wenn ich ein Plotbunny habe, dann öffne ich ein anderes Dokument und fange an zu tippen. Aber generell arbeite ich nach und nach meine Stories ab.

Hast du alle Länder, in denen deine Bücher spielen selbst besucht, oder gibt es auch welche, die du noch gerne bereisen willst?

Ich bin gesundheitsbedingt noch nie außerhalb von Deutschland gereist. Leider. In „Shub Naya Baras“ ist mein Protagonist in Indien. Ich liebe dieses Land, genau wie Bollywood, aber vor Ort war ich leider nie. Auch Japan wäre ein Land, welches ich gerne einmal besuchen würde.

Entstehen alle deine Bücher in Eigenregie oder hast du bei bestimmten Phasen des Entstehungsprozesses Hilfe? Wenn ja, wo und in welcher Form?

Sobald die Story meinen Lappy verlässt, landet sie bei meiner Erstleserin Feli und meiner Erstlektorin Umi. Ihr Feedback verrät mir, wo noch etwas fehlt. Dann geht es zur Beta an Hedi. Danach wird es an meine Zweitlekto Triskele weitergeleitet. Und final gehen dann nochmal Umi und Feli drüber, denn der eine oder andere Fehlerteufel schlägt dann doch zu. Ohne mein Team, würden meine Bücher vermutlich nur halb so gut sein. Ich liebe es, dass Feedback meiner Crew zu lesen und versuche auch ihren Anmerkungen nachzukommen und ihre Vorschläge zu übernehmen oder einzuarbeiten. An der Stelle nochmal vielen lieben Dank an euch!

Welches Buch würdest du einem Leser, der deine Bücher entdecken will, als Einstieg empfehlen?

“Schattenseiten des Ruhms“ und wer auf Krimis steht, dem würde ich die Reihe um „Noir“ empfehlen!

Was hast du als nächstes Projekt geplant?

Im Moment werkel ich an einem kleinen Weihnachtsschmankerl und danach werde ich mich um eine Sommerstory für die Anthologie von Akira Arenth kümmern. Auf die freue ich mich riesig, denn psssst… ich verrate euch was… ich wechsel mal mein übliches Schema und versuche mich an etwas Neuem.

Was möchtest du noch ergänzen?

Ich möchte mich an der Stelle ganz herzlich bei meinen Lesern bedanken, die mir so treu die Stange halten. Ich freue mich so unendlich, über all die lieben Kommentare und die Gespräche die immer wieder entstehen. Ihr gebt mir die Kraft und den Mut immer weiter zu machen. Nur durch jeden einzelnen von euch bin ich da wo ich jetzt bin.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.

Ich habe zu danken, für die Möglichkeit die du mir gegeben hast. Vielen lieben Dank dafür. Das ist ein wirklich tolles Interview und ich hatte jede Menge Spaß daran, mich deinen Fragen zu stellen.

Interview vom 02. November 2019