von Nikole Knight
Klappentext:
Riley dachte, er wüsste, was ihn auf dem College erwartet, aber er hätte nie mit Engeln, Dämonen oder einem Team attraktiver, überfürsorglicher Schutzengel gerechnet.
Als eine schicksalhafte Nacht ihm die Augen für eine Welt öffnet, von der er nie wusste, dass sie existiert, muss sich Riley Shepard mit einer Vielzahl übernatürlicher Gefahren auseinandersetzen und gleichzeitig mit neuen und verwirrenden Gefühlen für seine Schutzengel kämpfen. Als das Versprechen von Freunden, Familie und Freiheit endlich in greifbarer Nähe ist, fürchtet er nicht nur um sein Herz, sondern auch um sein Leben.
Zum Glück für ihn gibt es Dinge, für die es sich zu sterben lohnt.
Buchcover: Irene Repp; Bildmaterial: © Joeprachatree | shutterstock.com, © wacomka | shutterstock.com
Bild: © ›Buchsüchtig-Queerblog‹
Meine Meinung:
Gleich zu Anfang gab es eine „Anmerkung der Autorin“, die ich lieber nicht gelesen hätte. Mich haben die Triggerwarnungen absolut nicht gestört, aber dafür störte mich massiv, dass dass Ende der Serie verraten wurde und dass die Entwicklung einer Beziehung verraten wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon keine Lust mehr zu lesen und bin mit gemischten Gefühlen an das Buch herangegangen. Warum muss man als Autorin seinen Leser*innen schon vor dem Buch alles verraten? Wo bleibt da die Überraschung? Und wo die Spannung?? Wozu dann noch das Buch lesen… Eigenwillig.
Man kann also sagen, dass das Buch und ich keinen guten Start hatten. Als ich Riley kennenlernte, kam er mit wie ein Loser vor, was die ganze Sache noch zusätzlich erschwerte. Er zieht bei Problemen den Schwanz ein, lässt sich herumschubsen und ist nicht in der Lage, Probleme anzusprechen, geschweige denn diese aus dem Weg zu räumen. Nach einiger Zeit hatte ich allerdings eher den Eindruck, dass er sich aufgrund schlechter Erfahrungen zurückhielt und an sich ein netter Typ ist, dem einfach nur jemand fehlt, bei dem er er selbst sein kann. Da würde es dann besser und ich bekam Mitleid mit ihm, obwohl er mich davor eigentlich nur nervte. Noel war da schon ganz anders. Entspannt, selbstbewusst, freundlich und irgendwie auch seltsam. Auch etwas undurchsichtig, aber genau das machte mich neugierig auf ihn und ich wollte gerne mehr über ihn erfahren. Genauso wie über Jai. Die Beiden sind das genaue Gegenteil von Riley und ich hoffte, dass sie ihn dazu bringen würden mehr aus sich herauszugehen. Aber sie stehen einer schier unlösbaren Aufgabe gegenüber, denn Riley ist wirklich nicht gerade einfach zu händeln. Teilweise nervte er mich mit seiner Jammerei, seiner Art ständig und überall den Kopf einzuziehen und klein beizugeben. Später wurde zwar erklärt worin die Gründe für sein Verhalten lagen, aber ob da wirklich Engel die Lösung sind, weiß ich nicht. Eine Therapie würde ihm auf keinen Fall schaden und dass das scheinbar keine Option war, empfand ich als befremdlich. Er trägt sehr viel Ballast mit sich herum, aber statt diesen zu verarbeiten und abzuwerfen, wird ihm quasi nur beim Tragen geholfen. Wenig effektiv, wie ich glaube…
An sich mochte ich die Idee der Schutzengel und habe alle drei gemocht, da sie völlig unterschiedlich sind und nicht die gängigen Klischees über Engel erfüllten. Zumindest gab es keine flatternden Nachthemdchen oder goldene Harfen. Diese Engel schienen eher zielorientiert und ich hatte den Eindruck, dass sie einen nahezu aussichtslosen Kampf führen, da in Rileys Vergangenheit einfach zuviel falsch lief und sein Selbstbewusstsein gegen Null tendierte. Er will soviel, aber verbietet es sich weil er glaubt es nicht zu verdienen. Dabei wird es ihm freimütig geschenkt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Seine Traumata sitzen allerdings recht tief und er verfällt immer wieder in alte Muster, aus denen er nicht ohne Hilfe herausfindet. Und selbst mit Hilfe stellt er sich etwas unbeholfen an.
Der freie Wille ist ne coole Sache, die Riley aber immer wieder aufgrund seiner Persönlichkeit auf die Füße fällt und die ihm mehr schadet, als das sie ihm nutzt. Schade eigentlich, denn verbaut sich dadurch alles und wäre vermutlich ohne seine Engel irgendwann verschwunden. Überhaupt muss ich gestehen, dass Riley neben seinen Engel in der Geschichte für mich unterging und ich eigentlich mehr die Sticheleien der Engel untereinander genoss und generell ihr Zusammenspiel für mich unterhaltsam war. Riley war eher Beiwerk, auf das ich hätte verzichten können und lieber mehr von den Engel, ihren Beziehungen zueinander und generell mehr über ihre Charaktere erfahren hätte, denn sie empfand ich beim Lesen als spannender und unterhaltsamer als Riley.
Den zweiten Band werde ich wohl nicht lesen. Dafür hat mich die Geschichte leider nicht genug angezeckt, obwohl es an sich ein sehr flockig geschriebenes Buch war, dass sich für mich nebenbei weglesen ließ. Etwas mehr Tiefgang wäre cool gewesen, denn es war einfach nur süß, leicht und niedlich. Ideal um zwischendurch abzutauchen und sich für kurze Zeit abzulenken, aber mehr leider auch nicht.
Erscheinungsdatum: 25. September 2022
Seitenzahl Taschenbuch: 376