Justin C. Skylark
Klappentext:
Thor Fahlstrøm schlägt den Weg zur Resozialisierung gewissenhaft ein. Dylan und Erik unterstützen ihn, so gut sie können. Das Café mit der Galerie wird eröffnet und ein Konzert ist geplant. Sogar Tony – mit Tochter Susan – sowie Carol, kommen nach Norwegen, um dort Urlaub zu machen. Doch nicht jeder ist über Thors Rückkehr erfreut und es kommt zu Ereignissen, die das Feuer schüren…
Bild: © Buchsüchtig
Buchcover: © Dead Soft Verlag | Justin C. Skylark
Meine Meinung:
Das erste Viertel des Buches habe ich ich in einem Atemzug durchgelesen. Dylan hat sich unglaublich entwickelt, ist erwachsener geworden und damit weniger divenhaft. Er trägt Verantwortung und handelt weitestgehend vernünftig und überlegt, ohne aber dabei seine ungestüme und leidenschaftliche Art einzubüßen oder sich selbst zu verraten. Wieder einmal bewies er, dass er sehr hartnäckig sein kann und sein Ziel erreicht, wenn er es nur wirklich will. Das zeigte sich beispielsweise in seinem festen Willen Thor zu helfen, was er dann auch tat. Er gibt nicht auf, auch wenn es schwierig wird, sondern beißt sich immer weiter durch. Aber auch Dylan ist nur ein Mensch und kommt irgendwann an den Punkt, an dem ihn seine Kräfte verlassen und die Hoffnungslosigkeit ihn einholt. Er kann nicht immer stark und optimistisch sein, sondern gibt irgendwann unter der enormen psychischen Belastung nach… Irgendwann kam er an einen Punkt, an dem ihm alles hoffnungslos erschien und er alles infrage stellte was er und Thor bisher, teilweise vermeintlich, erreicht hatten… Manche Dinge ändern sich nie und andere Dinge ändern sich so stark, dass weitreichende Konsequenzen gezogen werden müssen…
Und genauso wie Dylan sich veränderte, so veränderte sich auch Thor. Er ist wortkarg wie eh und je, aber sehr viel mürrischer als in den Büchern davor. Ich konnte es verstehen, da er unter enormen Druck steht. Sein Verhalten Dylan gegenüber war trotz allem wie immer. Er ist kein Süßholzraspler, aber er zeigt Dylan auf seine Art, was dieser ihm bedeutet. Ich mochte ihn schon in den vorherigen Büchern, habe ihn regelrecht geliebt, und auch in diesem Buch hat sich daran nichts geändert. Ihm widerfährt so viel Ungerechtigkeit, dass ich schreien wollte. Neben all diesen sehr unschönen, geradezu fiesen Ereignissen, die auf ihn hereinprasseln, gab es aber auch welche die absolut wunderbar waren und ihm Auftrieb gaben.
In diesem Buch erschien mir die Beziehung zwischen Dylan und Thor gefestigter zu sein. Beide sind immer noch sie selbst, aber zusammen sind sie irgendwie anders als in den Büchern davor. Sie bilden eine Einheit, die sich langsam entwickelte und jetzt scheinbar stärker ist, als sie es jemals zuvor war. Mir tat es unendlich leid, dass Thor ständig kämpfen musste. Jedes kleine Fitzelchen Leben und Normalität muss er sich hart erstreiten und erreicht trotz allem nicht immer sein Ziel.
Ich hasste es, dass ihm soviel Gegenwind entgegenschlug. Das hat er nicht verdient. Und so konnte ich nachvollziehen, warum er irgendwann aus dem starren Gerüst welches ihn umgab einfach ausbrach. Er ist ein freiheitsliebender Mensch, der sich nicht einsperren lässt. Tut man es doch, wird es sehr unschön für alle Beteiligten. Leider wurde die Umstände für Thor sehr schlimm und ich habe mit ihm gelitten. Allem voran war es die Ungerechtigkeit, die mir zusetzte dicht gefolgt von der Unvernunft die ihm von Seiten seiner Mitmenschen entgegengebracht wurde. Er gibt sich unendlich viel Mühe sein Leben auf die Reihe zu bekommen, gegen die Geister seiner Vergangenheit anzukämpfen und alles zu tun, was für eine lebenswerte Zukunft nötig ist und trotzdem scheint sein Kampf ausweglos zu sein. Ihm schlägt so viel Hass entgegen, dass ich schreien wollte.
Aber nicht nur Dylan und Thor sind spannend in diesen Buch, auch die anderen Charaktere bleiben lebendig und unterhaltsam. Ich hatte zu keiner Zeit den Eindruck, dass sie nur Lückenfüller sind, sondern vielmehr sind sie alle auf ihre Art für die Geschichte enorm wichtig. Das ist ein Aspekt an der Dylan – und – Thor – Reihe, den ich sehr liebe. Die Beiden stehen zwar im Mittelpunkt, aber sie sind nicht wichtiger als Tony, Erik, Angus, Carol, Arvid.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, da ich Dylan und Thor schon in „Bis dass der Tod euch scheidet“ ins Herz geschlossen hatte und sich auch in den darauf folgenden Büchern nichts änderte. Entweder man hasst, oder man liebt die beiden Chaoten. Ich für meinen Teil liebe sie und hoffe, dass noch viele Bücher folgen werden. Der Schluss war sehr interessant und passte gut zu ihrer Geschichte auch wenn ich ein wenig überrascht war. Am Ende konnte ich mich mal wieder nicht trennen und hätte gerne noch sehr viel mehr von ihnen gelesen. Wenn man die vorangegangenen Bücher der Reihe mochte, wird man dieses lieben, da einfach alles enthalten ist, was man sich nur wünschen kann.
Erscheinungsdatum: 29. Dezember 2020
Seitenzahl Taschenbuch: 331