Das Geheimnis von Nevermore (Snow und Winter 1)

von C. S. Poe

Klappentext:
Es ist Weihnachten in New York City und der Antiquar Sebastian Snow hat nur zwei Wünsche: sein Geschäft erfolgreich zu führen und seine Beziehung zu dem ungeouteten Detective Neil Millett zu retten. Doch als in Snows Antiquarisches Imperium eingebrochen und ein Herz unter den Fußbodendielen gefunden wird, kann Sebastian nicht anders, als dem Mysterium auf den Grund zu gehen.
Schon bald besteht sein Alltag aus Mordermittlungen, die mit den makaberen Geschichten von Edgar Allen Poe zusammenhängen, und seine Verstrickung in den Fall droht seiner Beziehung zu Neil den Garaus zu machen. Als wäre das nicht kompliziert genug, fängt Sebastian auch noch an, Gefühle für den leitenden Detective der Mordkomission, Calvin Winter, zu entwickeln.
Sebastian und Calvin müssen zusammenarbeiten, um das Geheimnis der literarischen Morde aufzudecken, und zwar bevor Sebastian zum nächsten Opfer wird.
Während die Gefahr immer größer scheint, und die sexuelle Anziehung zu Calvin immer intensiver, hat Sebastian auf einmal zwei neue Wünsche: lebendig aus diesem Schlamassel herauszukommen und mit Calvin glücklich zu werden.

Bild: © Buchsüchtig
Cover: © Dead Soft Verlag | C. S. Poe

Meine Meinung:
Eine eigenwillige Beziehung, die Sebastian und Neil da anfangs führten. Beide sind weder glücklich noch zufrieden und doch halten sie an ihrer Beziehung fest. Ich habe mich gefragt warum das so ist, denn am besten wäre es wohl gewesen, wenn ihre Wege sich getrennt hätten. So lebten sie aneinander vorbei und ich hatte nicht den Eindruck, dass sie glücklich waren, denn es herrschte eine Anspannung zwischen ihnen, die völlig unpassend für ein sich liebendes Paar ist. Neil schien das nicht weiter zu stören, aber ich hatte schon den Eindruck, dass Seb sehr unter der Situation litt und er gezwungen war entgegen seiner Natur zu handeln. Ich hätte mir einen anderen Partner an seiner Seite gewünscht. Einen, der zu ihm steht und ihn so annimmt und schätzt, wie er ist. Warum er trotzdem an Neil festhielt, konnte ich zwar irgendwo verstehen, aber besonders schlau fand ich es nicht. Veränderungen sind meist nur schwer durchzusetzen und erfordern Mut und Willenskraft.

Auch war mir Neil sofort unsympathisch, was es mir dann doch wieder etwas schwere machte, Sebs Entscheidung nachzuvollziehen, denn permanente Verleugnung verletzt unheimlich. Genauso wie es Seb verletzte, dass Neil ihm nach dem Mord in seinem Antiquariat weder wirklichen Zuspruch noch die benötigte Hilfe entgegenbrachte. Ich habe Neil deswegen regelrecht gehasst. Aber glücklicherweise gab es noch Calvin, und bei diesem schien Seb alles zu bekommen, was er bei Neil vermisste. Zumindest konnte es sehr spontan und leidenschaftlich zwischen ihnen werden ohne, dass es eigenartig oder gestellt wirkte.

Und allein Calvins Art, sich um Seb zu kümmern wenn er Hilfe brauchte und Neil mal wieder nicht da war, nahm mich sehr für ihn ein. Die Spannung und das Prickeln zwischen Seb und Calvin waren quasi mit den Händen greifbar und sehr romantisch. Auch mochte ich es, dass sie sich nahezu vorsichtig annäherten, denn alles andere hätte nicht zu ihnen gepasst.

Gerade während der Ermittlungen, war die Spannung zwischen ihnen interessant, da Calvin ungeoutet ist und sich daraus Probleme ergaben, die man sehr leicht hätte umgehen können. Für Seb schien diese Situation nicht einfach zu sein, aber er ging teilweise sehr souverän mit ihr um. Zumal er quasi an drei Fronten kämpfte und einer starken Belastung ausgesetzt war, um die ich ihn nicht beneidet habe.

Für mich war das Buch spannend und unterhaltsam, nur leider etwas kurz. Ich habe mich so wohl gefühlt mit der Geschichte, dass ich gerne etwas mehr gelesen hätte. Auch hätten für mich die Morde nicht so schnell aufgeklärt werden müssen, denn so wurde mir die Möglichkeit genommen längere Zeit mit dem Buch zu verbringen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und bin neugierig darauf, wie es mit Seb und seinem Antiquariat weitergeht. Von mir also eine klare Leseempfehlung für dieses Wohlfühlbuch, welches mich gut unterhalten hat.

Erscheinungsdatum: 8. Oktober 2021
Seitenzahl Taschenbuch: 291