Auf den Schwingen des Krieges (Soulbound 5)

von Hailey Turner

Klappentext:
Den Toten zu gedenken, wird ihnen immer Leben einhauchen.

Der begehrte Stab der Morrígan steht auf dem Schwarzmarkt dem Höchstbietenden zum Verkauf, und SOA Special Agent Patrick Collins wird alles geben, um sicherzustellen, dass die Dominion-Sekte ihn nie in die Hände bekommt. Die Rückgabe der Waffe an ihre rechtmäßige Besitzerin ist ein weiterer Schritt auf dem langen Weg zur Begleichung seiner Seelenschuld, aber Patrick wird diesen nicht allein gehen. Jonothon de Vere wird ihn nicht im Stich lassen.

Aber um den Wünschen der Götter nachzukommen, muss Patrick nach London reisen. Und um seinen Liebhaber zu unterstützen, wird Jono sich der Vergangenheit stellen müssen, die er für immer hinter sich gelassen zu haben glaubte. Seine Rückkehr nach England ist nicht willkommen, ebenso wenig wie ihr Rudel, aber Jono und Patrick planen, sich den Feindseligkeiten gemeinsam zu stellen. Ihre Priorität muss jedoch die Mission sein – die lokale Politik einmal beiseite –, aber das unheimliche Geheimnis, das sie im Londoner Gottesrudel aufdecken, wird ohne Zweifel weitreichende Auswirkungen haben, die niemand ignorieren kann.

Ein Wettlauf gegen die Zeit führt Patrick und Jono durch die Straßen Londons, bis hin zu den hellen Lichtern von Paris, der Stadt, in der die Gastfreundschaft dünn gesät ist. Geflüsterte Gebete erfüllen die Luft und der Stab der Morrígan landet an einem Ort, den er niemals hätte erreichen dürfen – einem Friedhof.

Denn unter Paris schlummern die lang vergessenen Toten, und wenn sie sich erheben, um erneut auf dieser Erde zu wandeln, können die Lebenden nur auf einen permanenten Tod hoffen.

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Meine Meinung:
Basierend auf den Ereignissen aus den vorangegangenen Büchern, sieht sich Patrick einem gewaltigen Chaos gegenüber, das die Welt zerstören könnte und nur durch die Hilfe einer feindlichen Seite besteht für ihn eine geringe Chance doch noch alles gut enden zu lassen. Mit tat er leid, denn es lastet enormer Druck auf ihm. Er ist zwar endlich wieder bei Jono, aber Zeit für einander haben sie keine. Patricks Job fordert ihn nach wie vor und nimmt einen Großteil seiner Energie und Zeit für sich in Anspruch. Und die Umstände könnten aktuell nicht schlechter sein. Sowohl Jono wie auch Patrick versuchen den jeweils anderen zu schützen. Nur leider ist das ausschließlich auf Kosten der eigenen Sicherheit möglich und so stecken sie in einer Situation fest, in der sie sich selbst in Gefahr bringen und damit die Sorge um den jeweils anderen noch steigern. Mit Patricks Temperament ist das alles nur schwer vereinbar und so geraten sie immer wieder aneinander, obwohl sie nur das Beste für einander wollen. Dass sie mit ihren Feinden zusammenarbeiten müssen, erschwert die Situation noch zusätzlich und ohne Jonos Ruhe und Wades große Klappe, hätte es für alle Beteiligten sehr unschön werden können. So aber rissen sich alle irgendwie zusammen um die ihnen gestellte Aufgabe zu bewältigen. Ohne Jonos Status wäre vermutlich alles den Bach runtergegangen und Patrick hätte in seiner ihm eigenen Art mehr geopfert als notwendig gewesen wäre, um die zu schützen, die seinen Schutz dringend brauchen.

Dazu kommt, dass sowohl Patrick wie auch Jono ein Besitzverhalten den jeweils anderen betreffend an den Tag legen, das mich mehr als einmal zum Schmunzeln brachte, aber die ganze Sache nicht gerade vereinfachte. Und auch Jonos Vergangenheit findet ihren Weg in die Gegenwart und Patricks Reaktion darauf war schlicht und ergreifend süß. Ich liebe es nach wie vor, wie sie die ganze Welt aus den Angeln heben würden, nur um der ganzen Welt zu beweisen, dass sie zueinander gehören und nichts diesen Umstand jemals ändern könnte. Dabei wird es aber niemals kitschig oder nervig. Die Beiden kann wirklich nichts auseinander bringen. Weder die Situation die sie zu entschärfen suchen, noch der Wille irgendwelcher Götter oder anderen Wesen. Das zeigte sich vor allem im Kampf um das Artefakt, welches sie so dringend benötigen. Die damit verbundenen Kampfszenen waren sehr geil geschrieben und haben mich unendlich mitfiebern lassen, denn es zeigte sich wieder einmal, dass in Patrick nicht nur ein Herz aus Gold steckt, sondern er zudem noch über einen unendlich starken Willen verfügt. Er kämpft leidenschaftlich für das was ihm wichtig ist und um die, die er liebt. Aufgeben ist keine Option für ihn, selbst wenn es bedeutet, einen scheinbar aussichtslosen Kampf zu führen und sich selbst zu opfern.

Dieser Umstand trat gerade in den Szenen die in Paris spielen zutage, denn dort kämpft Patrick wortwörtlich mit allem was er hat und gegen alles, was sich ihm entgegenstellt. Er geht bis an seine Grenzen und weit darüber hinaus, was nicht nur Jono schier in den Wahnsinn treibt. Und dass er dabei nie seinen Humor, seine sarkastische Ader und seinen Mut verliert, war so ein Punkt, den ich in diesen Momenten sehr an ihm bewundert habe. Er macht einfach immer weiter, obwohl die Chancen dass alles gut ausgeht denkbar schlecht stehen, denn die Übermacht gegen die er ankämpft ist kaum im Zaum zu halten.

Für Jono war nicht nur das eine schwierige Situation, auch der Umstand, dass er Pat nicht immer zur Seite stehen konnte und ihn allein handeln lassen musste, war für beide nicht gerade leicht zu ertragen. Ich empfand es als hochgradig ungerecht, welche Last auf Pats Schultern lastete und war wieder einmal der Meinung, dass einfach zu viel von ihm verlangt wird. Teilweise hatte es den Anschein, dass er die ganze Welt im Alleingang retten muss und nichts dabei nach au?en dringen darf.

Als Hermes wieder auf der Bildfläche erschien wusste ich nicht, ob ich heulen oder lachen sollte. An sich mag ich seinen Humor, aber wie er sich Pat gegenüber verhält ist manchmal sehr grenzwertig. Obwohl er diesem in seiner Situation gerade irgendwie half hatte ich den Eindruck, dass alles für ihn nur ein großes Spiel ist in dem Pat eine Figur darstellt, die am Ende nur verlieren kann. Die ganze Sache mit der verdammten Seelenschuld ist ein riesiger Haufen Scheiße, der Hermes amüsiert und dafür hätte ich ihn umbringen können.

Wie schon die vorangegangenen Bücher, so war auch dieses spannend und dynamisch geschrieben und ich konnte gar nicht anders, als mitzufiebern und das Beste für die von mir so geliebten Charaktere zu hoffen. Wade in seiner Drachenform ist auf der einen Seite allein aufgrund seiner schieren Größen und Macht furchteinflößend, aber für mich blieb er trotzdem der Typ mit der großen Klappe, der alles wegfuttert, was ihm zwischen die Finger gerät. Man vergisst beim ihm schnell, wozu er fähig ist. Glücklicherweise hat er ein Herz aus Gold und steht auf der richtigen Seite. Nicht auszudenken, wenn er sich der dunklen Seite zuwenden würde und sich damit gegen Pat und Jono stellte.

In diesem Buch wird die Geschichte ganz wundervoll weitergeführt. Man erfährt endlich mehr über Jonos Leben bevor er Pat begegnete, und nach den letzten Seiten habe ich mich wahnsinnig auf den sechsten Band gefreut. Ich will nicht, dass diese Reihe endet, aber ich will auch, dass Pat und Jono endlich Ruhe und Frieden finden. Denn sie hatten bisher in ihrer Beziehung noch zu keinem Zeitpunkt einfach nur Zeit für sich. Dabei bräuchten sie diese mindestens genauso dringend, wie Jono Zeit für die Rudel bräuchte und Pat endlich mehr Antworten auf deine Fragen. Ich hoffe, dass sich für sie alles zum Besten entwickelt und die Reihe nicht in einem großen Chaos endet.

Ich denke, dass das Buch denjenigen gefallen sollte, die auch die anderen Bände der Reihe gelesen haben und Pat und Jono genauso lieben wie ich.

Erscheinungsdatum: 3. Juni 2022 bei One Love Editing
Seitenzahl Taschenbuch: 472