Der Geist der Zeche

von Bettina Barkhoven

Klappentext:
Der einsame und unsichere Nils hat einen Hang zu riskanten Unternehmungen. Da taucht aus dem Nichts Ewald auf, der Geist der gleichnamigen Zeche. Er fliegt mit Nils über das Ruhrgebiet und schleicht sich in sein Herz. Doch Geister erscheinen immer nur dreimal.

Ein Forschungsauftrag in einem verwunschenen Wald im Bergischen Land – ein Traumjob für Lukas, den Biologen und überzeugten Veganer. Am Weidezaun eines kleinen Bauernhofs begegnet er Alex, der ihm viel zu sympathisch ist – denn Alex ist Jäger!

Seinem Freund zuliebe ist Micha von Dortmund ins Sauerland gezogen, nur um von ihm verlassen zu werden. Seit Jahren lebt er zurückgezogen, aber die Dorfgemeinschaft ist immer für ihn da. Eine Geschichte über Brückenbauer, Regenbogenfahnen und das Segnungsverbot.

Buchcover: © Jörg Wilmshoever
Bild-Hintergrund: © ›Buchsüchtig-Queerblog‹

Meine Meinung:
* „Der Geist der Zeche“
Man kann meist mehr, als man sich selbst eingesteht. Vieles ist möglich, wenn man sich einfach nur traut und Träume können sich erfüllen, wenn man den Mut hat ihnen zu folgen. Und wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht man manchmal wie wunderschön und einzigartig sie ist. Sie leuchtet an Stellen, die man als düster und traurig wahrgenommen hat. Es ist alles eine Frage des Blickwinkels und genau das ist es, was Ewald Nils in dieser Geschichte beibringt und was dieser schließlich auch umsetzt. Eine zuckersüße, ganz wunderbare Geschichte über die Liebe, das Schicksal und das Leben.

* „Am Weidezaun“
Mit Lukas und Alex prallten zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Und doch verstehen sich die beiden Männer, verbringen Zeit miteinander und lernen voneinander. Verschiedene Dinge, die Menschen tun, werden angesprochen und auch Lösungen, wie man es besser machen könnte. Nur weil etwas schon seit Jahren auf eine Art läuft, muss das ja nicht so bleiben. Es gibt immer einen Weg, Verhältnisse zu verbessern, zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Häufig ist der Weg das Ziel. Eine schöne Geschichte über das Lernen, das Wachsen und die Entwicklung.

* „Wenn du Märchenaugen hast…“
Ich fand es furchtbar, wie Micha von seinem Ex-Freund vor vollendete Tatsachen gestellt wurde und nicht den Arsch in der Hose hatte, ihm in die Augen zu sehen. In meinen war Micha ohne ihn deutlich besser dran, aber er sah das wohl erst einmal anders. Allerdings entwickelt sich alles, verändert sich, wächst. Micha lernt unendlich viel und sein Leben wendet sich. Die Geschichte war ein wenig zu perfekt, zu viel Bullerbü. Aber manchmal braucht man das. Einfach etwas für’s Herz. Ich mochte sie trotzdem sehr gerne, denn Bettinas Protagonisten und Protagonistinnen waren sympathisch und liebevoll beschrieben. Eine schöne Geschichte, die ich trotz des „Bullerbü“ sehr gerne gelesen habe.

Für mich war das Buch gut zu lesen, da Bettinas Schreibstil flüssig und bildhaft ist. Sie gibt ihren Figuren selbst auf der wenigen Seiten Charakter und sie blieben mir dadurch nicht fremd. Eine wunderbare Sammlung kurzer Geschichten, die alle auf ihre Art schön waren.

Erscheinungsdatum: 28. März 2022
Seitenzahl Taschenbuch: 80