von Irvin L. Kendall
Klappentext:
Nach zwei Jahren harter Arbeit gelingt es Yanis endlich, den Super-Hacker und Industriespion Timur Allard in Moldawien aufzustöbern und im Rahmen einer Interpol-Operation zu verhaften. Allerdings besteht Staatsanwalt Morel darauf, dass er Timur auf Umwegen nach Frankreich eskortiert. So findet Yanis sich, an Timur gekettet, in einem Kleinflugzeug über den rumänischen Karpaten wieder, als plötzlich die Elektronik ausfällt …Nicht nur, dass das Flugzeug offenbar manipuliert wurde, es gibt noch mehr Anzeichen dafür, dass das alles inszeniert wurde, um nicht nur Timur loszuwerden, sondern auch Yanis! Die beiden ungleichen Männer müssen sich zusammenraufen, um zu überleben …
Buchcover: © Diana Buidoso, Digital Arts; Bildmaterial: © den-belitsky, © agsandrew Adobe Stock, Standart License; Pixabay
Bild: © ›Buchsüchtig-Queerblog‹
Meine Meinung:
In der mehr als ungünstigen Situation, in der sich Yanis und Timur befanden, hätte ich nicht mit ihnen tauschen wollen. Sie wissen nicht so richtig was passiert ist und noch weniger wissen sie, wie sie entkommen können. Dass sie aneinander gekettet sind, macht alles nur komplizierter und für mich sah es nach einer Verschwörung aus, der sie zum Opfer gefallen sind oder noch fallen sollten. Und irgendwie machte das auch Sinn, denn die ganze Sache war überaus mysteriös und undurchdringlich.
Die beiden Männer verband eine gemeinsame Vergangenheit, an die sich Yanis kaum und Timur nur zu gut erinnern konnte. Die aktuellen Geschehnisse hatten ihren Ursprung darin und es zeigte sich, dass sie eigentlich nie eine Chance hatten ihrer jetzigen Situation zu entgehen, mit der Timur weitaus entspannter umging als Yannis. Denn dieser sah sich zusätzlich noch mit einem Haufen Lügen konfrontiert und wusste nicht mehr wem er vertrauen kann und wem nicht. Mit jedem Schritt den sie gingen, erfuhr Yanis mehr von Timur und die gesamte Tragweite ihrer Vergangenheit wurde deutlich. Ohne Timur wäre Yanis nicht dort, wo er jetzt ist. Vermutlich wäre er ein anderer geworden und sein Leben hätte sich völlig anders entwickelt. So aber gab es unendlich viele Schnittstellen, die die Leben der beiden Männer verbanden und die nach und nach ans Licht kamen. Für mich war das interessant und spannend zu lesen.
Genauso spannend wie Yanis aufkeimendes Interesse an Timur, gegen das er zwar ankämpfte und sich doch bewusst war, dass dieser Kampf verloren war. Timur war da weitaus offener und versteckte sich nicht. Und nicht nur deshalb mochte ich ihn sehr. Er hatte das Herz am richtigen Fleck und eine für mich absolut nachvollziehbare Art von Moral, die beiden Männern mehr als einmal das Leben rettete. Sie mussten zusammenarbeiten um zu überleben und sich gegen ihre Feinde behaupten zu können. Ein schwieriges Unterfangen, das mehr als nervenaufreibend war und ich habe die vielen kleinen Puzzleteile geliebt, mit denen ihre Vergangenheit, ihre Beziehung zueinander und das Chaos um sie herum langsam Gestalt annahm. Ihre Verbindung ist verschlungen, eigenwillig, unumgänglich und Irvin hatte die ganze Situation in wunderbare Worte gefasst.
Für mich war es ein Wohlfühlbuch mit Action, Spannung und zwei Protagonisten, die gegensätzlich waren und somit perfekt zueinander passen. Ich mochte es sehr gerne und empfehle es daher allen weiter, die auf Romantik und Chichi verzichten können und sich dafür lieber von einer rasanten Geschichte mitreißen lassen.
Erscheinungsdatum: 26. April 2019
Seitenzahl Taschenbuch: 234