Ich, Du und für immer Wir

von Sven Krüdenscheidt

Klappentext:
Ein Tyrann als Vater und Wehrmacht statt Studium, Ferdinand hat es nicht leicht.
Aber gerade bei der Wehrmacht ändert sich sein ganzes Leben, denn dort trifft er Georg.
In einer dunklen Zeit, in der gleichgeschlechtliche Liebe den Tod bedeuten kann, sind Ferdinand und Georg einander verfallen.
Ihre Suche nach dem Glück bringt sie an die Grenzen dessen, was ein Mensch ertragen kann.

Bild: © Buchsuechtig
Buchcover: © MAIN Verlag | Sven Kruedenscheidt

Meine Meinung:
Man braucht starke Nerven wenn man dieses wunderbare Buch lesen möchte.
Als ich „Ich, Du und für immer wir“ das erste Mal gesehen habe, hat es mich sofort angesprochen. Ich habe eine Vorliebe für schwarze Cover, und so las ich mir den Klappentext durch. Mein erster Gedanke war: „Oh nein! Das kann nicht gut ausgehen.“ Mein zweiter Gedanke war: „Ich muss es lesen.“
Ich habe die Geschichte um Ferdinand und Georg in einer Nacht durchgelesen. Dass man dieses Buch weglegen kann, nachdem man einmal angefangen hat zu lesen, kann ich mir nicht vorstellen. Ich war sofort gefangen, und musste wissen wie es endet.

Die beiden Hauptfiguren, Ferdinand und Georg, sind mir sehr an’s Herz gewachsen. Ich habe mit ihnen gehofft, gebangt, gelitten, war wütend und verzweifelt. Das Buch hat leider nur 245 Seiten, aber Sven Krüdenscheidt versteht es perfekt, seinen Figuren Leben einzuhauchen, und dafür zu sorgen, dass man sich nicht mehr von ihnen trennen will. Eine Liebe in einer Zeit, in der schon ein falscher Blick, mit einer Verhaftung und dem KZ enden kann.

Ein Atmosphäre geprägt von Hass, falschen Idealen, Gleichschaltung und menschenverachtender Ideologie. Gepaart mit der Erwartungshaltung der Eltern gegenüber ihren Kindern, ja „das Richtige“ zu tun, und der Ohnmacht etwas gegen den vorgezeichneten Weg zu unternehmen. In solch einer Umgebung soll die Liebe zwei Menschen zusammenführen? Ja, sie tut es. Und wie!

Die vorsichtige Annäherung der beiden Männer war wunderschön zu lesen. Ich war war so unendlich glücklich, als sie endlich zueinandergefunden hatten. Und gleichzeitig wuchs meine Angst um sie. Berechtigterweise, wie ich lesen durfte. Was das Schicksal von beiden verlangt, ist unmenschlich, brutal und grausam. Aber dabei so wunderbar geschrieben, dass ich keine andere Wahl hatte, als das Buch auszulesen.

Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, denn dieses Buch ist ein kleines Juwel.