Sturm über Sodom

von Irvin L. Kendall

Klappentext:
Charleston, South Carolina, im Jahr 2000. LGBT-Anwalt Gale Lafayette versucht, seine Mandanten trotz des Sodomie-Paragrafen gut zu vertreten. Für den Journalisten Adrian Jenkins, der ihn um einen juristischen Rat bitten wollte, kann er jedoch nichts mehr tun – er wird vor Gales Augen erschossen. Im Sterben bittet er Gale noch, sich um Christobal und Jesse zu kümmern. Das ist gar nicht so leicht, denn Jenkins gehörte zu den „Verborgenen“, und nicht mal seine einzige Vertraute, Scarlett, weiß, mit wem er zusammen war. Dann wird Gale von einem anderen Fall abgelenkt – er soll einen Stricher verteidigen, der des Mordes angeklagt ist. Während er die Puzzleteile dafür zusammenträgt, wird ihm klar, dass beide Fälle einen gemeinsamen Nenner haben – einen mysteriösen Club für die Reichen und Schönen.

Bild: © Buchsüchtig
Buchcover: © Irvin L. Kendall

Meine Meinung:
Das Buch hat mich sofort mitgerissen und vor allem Gale Lafayette mochte ich vom ersten Augenblick an. Was ich gehasst habe, war die Homophobie seiner Umgebung. Für mich ist es unvorstellbar, wie Menschen im 21. Jahrhundert immer noch in Ihrem Denken in der Steinzeit stecken geblieben sein können. Amerikanischer Süden hin oder her, Tradition oder nicht, das ist mir völlig egal. Aber jemandem das Leben schwer machen und ihm nicht die gleichen Rechte zuzugestehen wie allen anderen Menschen, nur weil er nicht heterosexuell ist, ist für mich absolut indiskutabel.

Vor allem die Scheinheiligkeit mancher Menschen, ihre Doppelmoral, empfand ich als furchtbar. Da gibt es quasi so etwas wie eine Parallelwelt, aber alle tun so, als wäre sie nicht existent. Dass Gale trotzdem nicht aufgegeben hat, und sich entgegen aller Widerstände „durch den Sumpf grub“ um die Wahrheit ans Licht zu bringen, mochte ich sehr.

Überhaupt war das Buch spannend und ich habe es sehr gerne gelesen, da ich unbedingt wissen wollte, was nun wirklich passiert war und vor allem warum es passiert war.

Und auch die Liebe kam nicht zu kurz. Dass sie nicht übermäßig breitgetreten wurde, und es in dem Buch daher vorrangig um die Aufklärung des Mordes ging, fand ich sehr passend und habe es gerne gelesen. Für mich ist es ein Wohlfühlbuch, dessen Story wie ein Film vor meinem geistigen Auge ablief. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil.

Erscheinungsdatum: 04. Februar 2020
Seitenzahl Taschenbuch: 380 Seiten