Mein fast perfekter Sommer

Die exklusive Vorgeschichte zu »Nur fast am Boden zerstört«

von Sophie Gonzales

Klappentext:
Das eine Mal, als mir die potenzielle Liebe meines Lebens am Wasserspender auflauerte. Der 17-jährige Ollie Di Fiore verbringt die Sommerferien mit seinen Eltern in North Carolina, um seiner kranken Tante unter die Arme zu greifen. Doch schon sein erster Einsatz als Babysitter für seinen kleinen Cousin und seine Cousine droht in einer Katastrophe zu enden. Rettung naht in Form von Will Tavares – gutaussehend, charmant und ein wahres Wunder im Umgang mit kleinen Kindern. Ollie ist sofort hin und weg … Aber geht es Will genauso?

Bild: © Buchsüchtig
Cover: © Sophie Gonzales

Meine Meinung:
Ollie mochte ich sofort, da er irgendwie so völlig normal auf mich wirkte. Er begegnete Will, welcher in meinen Augen einfach nur toll ist, denn er erschien mir nett und hilfsbereit. Und auch Olli war so fasziniert, dass er glatt seinen eigenen Namen und auch alles andere um sich herum vergaß. Das war so herrlich menschlich, dass ich grinsen musste. Plötzlich konnte er gar nichts mehr, vergaß wie man atmet und redet und ich wollte ihn am Liebsten in eine flauschige Decke einwickeln und zusammen mit Will an eine Ort bringen, der ganz ihnen gehört. Allerdings hatte ich auch gleich den Eindruck, dass sie keine Hilfe benötigen würden, da Will schon alles irgendwie im Griff zu haben schien und bedeutend entspannter mit der Situation umging als Ollie.

In vielen Situationen hatte ich den Eindruck, dass sie sich wunderbar ergänzten, was mir wirklich gut gefiel. Beispielsweise bahnte sich in Ollis Familie eine Tragödie an und Will war einfach da, stand Olli zur Seite, unterstützte ihn und war ganz allgemein einfach zauberhaft. Er hätte auch das Weite suchen können, entschied sich dann aber für das Bleiben und Olli. Ich habe es bedauert, dass sie nie wirklich Zeit füreinander hatten. Ständig kam etwas dazwischen und torpedierte jegliche Zweisamkeit. Trotzdem entwickelte sich ihre Beziehung weitestgehend normal, auch wenn sie im Geheimen stattfinden musste. Sie finden zwar immer einen Weg, aber dass es so kompliziert sein musste, tat mir leid für die Beiden. Zumal die Zeit gegen sie spielt und alles durch ein Missverständnis und vielleicht auch durch Angst vor der eigenen Courage, zunichte gemacht wurde. Von einer Sekunde auf die andere kippte die Stimmung und das nur, weil das Offensichtliche klarer wurde…

Und dieses Offensichtliche war es dann auch, was zu einer kleinen Krise führte, weil sie beide machtlos waren etwas dagegen zu unternehmen. Die Zeit rast und sie können sich nur von ihr mitreißen lassen, ohne handeln zu können. Diese Tatsache geschuldet gab es einen Brief, den ich ganz zauberhaft fand und der bei beiden eine sehr süße Reaktion hervorrief. Nicht alles braucht ein Label und einen Namen, manches kann einfach ohne Definition bestehen und ist deswegen nicht weniger schön. Im Großen und Ganzen mochte ich das Buch, da es sehr ruhig und locker geschrieben ist. Mit hat allerdings ein wenig Tiefe gefehlt und ich hätte mir in diesem Zuge gewünscht, dass Olli und Will „lebendiger“ und „kantiger“ gewesen wären. Hätten sie ein wenig mehr „Charakter“ gehabt, hätte ich sie noch noch mehr gemocht und das Buch wäre für mich damit auch spannender geworden. So hat mir leider etwas Tiefe gefehlt, die das Buch und damit die Geschichte „greifbarer“ gemacht hätte. Wer allerdings gerne Bücher mit etwas jüngeren Protagonisten liest, wird sicher Spaß haben. Ich werde den zweiten Band auch lesen, da ich wissen will wie die Geschichte endet und Olli und Will mochte. Von mir daher eine eingeschränkte Leseempfehlung, da ich nicht restlos begeistert bin, das Buch aber auch nicht schlecht fand. Bildet Euch am Besten eine eigene Meinung, denn jeder hat schließlich einen anderen Geschmack.

Erscheinungsdatum: 12. Juli 2021
Seitenzahl Taschenbuch: 398