von Sila MacTire
Klappentext:
Zwei Männer, die nichts mehr zu verlieren haben.
Ein einsames Strandhaus.
Ein Spiel um Leben und Tod beginnt …
Jordan ist des Lebens überdrüssig.
Storm kämpft ums Überleben.
In einer stürmischen Nacht bricht der mysteriöse Storm in das Strandhaus ein, das Jordan als Endstation eines von Schmerz und Schuldgefühlen geprägten Daseins gemietet hat. Mit seiner wilden Lebenslust reißt er Jordan in ein gefährliches Spiel aus Lust und Gewalt, in dem nichts so ist, wie es scheint. Denn für einen Gangsterboss zu arbeiten ist kein Job, den man einfach kündigen kann …
Buchcover: © DARK ocean storm: © Andrey_Kuzmin | shutterstock.com; dramatic fashion model in leather jacket: © Viorel Sima | shutterstock.com
Bild: © ›Buchsüchtig – Queerblog‹
Meine Meinung:
Storm war mir anfangs irgendwie unsympathisch, auch wenn ich an sich die rotzigen Typen lieber mag als die langweiligen Lämmchen. Ich mochte zwar seine rebellische und unbekümmerte Art, aber mir fehlten bei ihm Wärme und Charakter, denn er war für mich gesichtslos und blass. Eigentlich habe ich bei ihm nur wahrgenommen, dass er sich nimmt, was er bekommen kann und das Leben ohne Rücksicht auf Verluste genießt. Jordan war da ganz anders und tat mir ein wenig leid. Er hatte etwas von einem Zombie, der einen Haufen Scheiße aus seiner Vergangenheit mit sich herumträgt und mit dem Leben abgeschlossen hat. Diese Gegensätzlichkeit der beiden Männer war cool zu lesen und hat mir gefallen. Genauso wie Ihr Spiel aus Annäherung und Rückzug. Sie kommen einen Schritt vorwärts, um sofort zwei Schritte zurückzugehen. Neugier und Vorsicht wechselten sich genauso ab, wie Misstrauen und Offenheit. Nur leider wurden diese Dinge zu schnell erzählt um bei mir wirklich Eindruck zu hinterlassen.
Zeitnah klärte sich dieses Verhalten auf und würde erklärt, denn die Vergangenheit ist einfach noch zu präsent, um der Gegenwart schon ausreichend Platz einzuräumen. In Jordans Vergangenheit sind unschöne Dinge passiert, die ihn dazu bringen die Menschen auf Abstand zu halten. Meiner Meinung nach unbegründet, denn er interpretiert mehr in die Geschehnisse hinein, als tatsächlich passiert ist. Bei Storm sah das schon anders aus. Seine Vergangenheit ist tatsächlich furchtbar schief gelaufen und dieser Zustand hat sich bis in seine Gegenwart gehalten. Trotz allem haben Jordan und Strom starkes Interesse aneinander und kämpfen regelrecht darum nicht sofort wieder auseinandergerissen zu werden, obwohl außer Interesse und Neugier nichts zwischen Ihnen ist und eine gemeinsame Zukunft mehr als abwegig erscheint. Die Umstände passen einfach nicht, sie kommen aus zwei völlig unterschiedlichen Welten und haben eigentlich nichts gemeinsam. Was zwar anfangs sicher cool sein kann, aber sich auf Dauer schwierig gestalten könnte.
Trotzdem raufen sie sich zusammen und mit jedem Tag, den sie miteinander verbringen, wächst ihre Verbindung zueinander. Es hätte alles einfacher sein können, wenn Ihre Entscheidungen selbstbestimmt wären, aber leider sind sie es nicht und so schlittern sie in einen Haufen Mist, aus dem es kein Entrinnen gibt. Sie müssten sich zu sehr ändern, um ihren Träumen folgen zu können und vielleicht einen gemeinsamen Weg zu finden, der sie am Ende glücklich macht. Allerdings schien das ein Dinge der Unmöglichkeit zu sein und ihnen zuviel abzuverlangen. Ich konnte es mir zumindest nicht vorstellen.
Und auch wenn sie Ihre Probleme, jeder für sich und auch gemeinsam, in Angriff nehmen, so reicht doch nichts von dem was sie tun aus, um einen wahrhaftigen Wandel zu bewirken. Geld kann eben nicht alles richten, auch wenn es vieles einfacher machen kann und Dinge ermöglicht, die (überlebens-)notwendig sind. Aber eine gemeinsame Zukunft ist nicht möglich für sie, denn sie können sich gegenseitig nicht retten oder helfen, da sie selbst zuviel Hilfe nötig hätten.
Ich mochte an diesem Buch Jordans Entwicklung, die er zum Teil Storm zu verdanken hat und auch, dass Storm an Jordan etwas gewachsen ist. Meine anfängliche Antipathie verfolg und die Story las sich gut weg und war unterhaltsam. Mehr allerdings auch nicht. Manches lief mir viel zu unkompliziert und glatt, denn an vielen Stellen wurde nur an der Oberfläche gekratzt, ohne dass die Geschichte Tiefgang bekommen hätte. Für mich war es einfach eine süße Geschichte, bei der es auch kein Verlust gewesen wäre, hätte ich sie nicht gelesen. Sie hinterließ bei mir leider keinen Eindruck und riss mich auch nicht so richtig mit.
Erscheinungsdatum: 9. Dezember 2021
Seitenzahl Taschenbuch: 208